Thomas und Heidi (Adelheid)

 Mein Name ist Thomas, ich bin 1964 geboren und leide an Muskeldystrophie Typ 1.

Diese fortschreitende neurologische Muskelerkrankung, welche sich durch langsamen Muskelabbau und Kräfteverlust des gesamten Körpers äußert,  hatte letztendlich  nach zahlreichen Stürzen 2006 den Rollstuhl zur Folge. Besonders schwierig ist für mich die starke Einschränkung der Hände. Das gezielte Greifen und Festhalten ist dadurch kaum noch möglich.
Thomas und MaximeLeider ist meine vorherige Assistenzhündin Maxime schwer erkrankt, so dass sie Ihre Arbeit am Rollstuhl nicht mehr ausüben kann. Selbstverständlich bleibt Maxime bei mir. Sie wird nicht vergessen oder abgeschoben und lebt weiter als vollwertiges Familienmitglied bei uns.
Nach langer Suche nach einem geeigneten Züchter der nervenstarke, ruhige ausgeglichene Pudel mit Arbeitspassion züchtet, sind wir auf die Großpudel von der Schmölz aufmerksam geworden.

Nach dem Eignungstest durch Andrea Stadler mit 5 Wochen, fiel die Wahl auf Adelheid von der Schmölz „unsere Heidi“. Am 21.07.2015 kam sie im zarten Alter von 9 Wochen zu uns.
Heidi ist im dualen System ausgebildet, d.h. sie verbrachte die Hälfte der Woche bei Andrea Stadler zur Ausbildung, die zweite Hälfte verbrachte sie bei uns, um das gelernte zu festigen und auf meine Bedürfnisse am Rollstuhl zu adaptieren.

Heidi kann alles aufheben, was mir herunterfällt. Dadurch ist sie mir besonders bei Büroarbeiten unersetzbar, da immer wieder Dokumente oder andere Gegenstände auf den Boden fallen und ich mich danach nicht bücken kann. Sie kann mir das  Handy oder Telefon   bringen, Türen  öffnen und  schließen, Kleidungsstücke ausziehen und den Notfallknopf  drücken, wenn ich stürze und anschließend den Sanitätern die Türe  öffnen.
Ganz besonders wichtig für mich ist ihre Hilfe beim Einkaufen. Sie bringt mir die   verschiedensten Waren, lernte den Aufzugsknopf zu drücken und  an der Kasse den Geldbeutel aus der Tasche zu holen.
Heidi ermöglicht mir ein selbstbestimmtes Leben und Sozialkontakte, die ohne sie nicht möglich wären. Die Teilhabe am täglichen gesellschaftlichen Leben wäre ohne meinen Hund undenkbar. Durch die Unterstützung von Heidi kann ich vieles alleine unternehmen, das sonst, ohne Hilfe, nicht  möglich wäre. Das gibt mir Sicherheit und Lebensfreude.
Heidi ist ein fertig ausgebildeter Assistenzhund,  viele Trainingsstunden und Zeit waren nötig, aber sie lernte schnell.
Assistenzhunde sind leider immer noch eine Seltenheit und dadurch wird ihnen der Zutritt zu Einrichtungen und manchen Geschäften verwehrt. Ich würde mir mehr Aufklärung und Akzeptanz wünschen damit mein Hund mich überall begleiten und unterstützen kann.

 

 
 
 
 
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