Deborah und Georgy

 Mein Name ist Deborah Kiepe und ich bin 1992 geboren. Da ich eine fortschreitende, neurologische Erkrankung namens Friedreich Ataxie habe, sitze ich seit 2004 im Rollstuhl. Aufgrund meiner Behinderung kann ich meine Beine immer schlechter koordinieren und auch mein Gleichgewicht baut immer mehr ab. Zudem habe ich seit Mai 2013 Diabetes Typ 2, wodurch mein Körper meinen Blutzucker nicht immer reguliert, was für mich lebensbedrohlich werden kann.

Georgy, mein Golden Retriever Mischling, befindet sich in der Ausbildung zum Assistenzhund für lebenspraktische Aufgaben. Er übernimmt für mich bereits einige Aufgaben, die für mich alleine ohne seine Hilfe nur sehr schwer oder gar nicht zu bewältigen wären.
Da ich im Rollstuhl sitze und  große Schwierigkeiten habe kleine Sachen wie z.B. Münzen oder Gegenstände die unter etwas wie z.B. einem Tisch auf dem Boden liegen aufzuheben, lernt er gerade mir diese zu bringen und mir in den Schoß oder die Hände zu legen. Er wird lernen mich zu stützen, wenn ich Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht habe.
Des Weiteren wird er einen Notfallknopf drücken können oder mir das Telefon holen, damit mir im Notfall geholfen werden kann oder ich selbst Hilfe rufen kann.
Da ich meinen Über- und Unterzucker nicht immer spüre, wird er lernen mich zu warnen, damit ich dagegen etwas unternehmen kann.
Das sind die wichtigsten Hilfeleistungen die Georgy lernen wird, damit mein
Leben wieder einfacher wird und um mir somit weiterhin ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Da meine Behinderung bereits fortgeschritten ist und ich alleine lebe, brauche ich die Unterstützung eines Assistenzhundes, denn ich möchte nicht auf die Hilfe einer Person angewiesen sein.
Durch meinen Assistenzhund kann ich ohne viel Unterstützung, selbstständig und alleine leben. Ich kann einfach mein Leben wieder nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten.
Zusätzlich habe ich mit Georgy einen Partner fürs Leben gefunden, der mich mit seinem lustigen Charakter viel zum Lachen bringt und mich dazu animiert, oft aus meiner Wohnung zu gehen und mich mit fremden Menschen zu unterhalten. Denn auch diese haben weniger Hemmungen auf mich zuzugehen.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen etwas über die Assistenzhunde erfahren und wie wichtig sie für Menschen mit Einschränkungen sind. Ich würde mir auch wünschen, dass deutsche Krankenkassen diese Ausbildung mitfinanzieren.


 

 
 
 
 
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